Die Reihe

Es begann im Jahre 2005 mit einer Idee. Keiner Geschichte, sondern nur einer bunten Welt. Um sich aufzubauen, gönnte ich der Welt circa 200 Seiten.

Daraus wurde über die Jahre eine Geschichte von Selbstfindung, Kontrollverlust und Neubeginn. Während der erste Teil als utopisches Jugendbuch daherkommt, bewegen sich die Fortsetzungen zwischen Cyberpunk, Weltraumabenteuer und wahrnehmungspsychologischer “Sense Fiction” (Eckhard Freuwört nannte es “Syn Fiction”).

Heimlicher Star der Reihe bleibt dennoch ein Stück quelloffene Software: Sie wird programmiert, wechselt Nutzer und Entwickler, dabei macht sie die Handlung selbst erst möglich. Was als barrierefreie Benutzeroberfläche beginnt, wächst sich zum alternativen Kommunikationsmittel aus; letzten Endes wird es auch als Waffe missbraucht oder in Kunstwerken verbaut. Dabei kann jeder Leser für sich selbst entscheiden, wie viele Raumdimensionen und synästhetische Reizkaskaden er noch bildlich mitdenken will und wo das Vorstellungsvermögen aufhört.

Literatopia schreibt im Phantast 21 (Seite 29) über diese Reihe.

Titelbild Halbsichtigkeit Titelbild 3D-Schock Titelbild Das Loch im Nichts

Selbstfindung

In Halbsichtigkeit spielten Personen zwischen 14 und 20 Jahren, Freaks und Musterschüler, Streber mit Doppelleben. Das war nötig, weil sie Dinge zu erfinden hatten, die ausgewachsene, in Routinen eingefahrene Köpfe kaum mehr begreifen konnten.

Kontrollverlust

Doch als sie mir fünf Story-Jahre später in 3D-Schock wieder begegneten, waren sie seltsam ausgebrannt. Mit der Außenwelt kam kaum noch jemand zurecht, einer wurde vom Geheimdienst entführt, die Mädchen synthetisierten währenddessen ihr eigenes LSD. Schließlich schickte ich ein Raumschiff, um wenigstens meine Lieblingsfigur zu retten. Die anderen wurden vom Bildungssystem halbwegs aufgefangen: Eine Hochschule bot ihnen ein akademisch kontrolliertes Umfeld für ihre Experimente.

Neubeginn

Nun musste das alte, klapperige Raumschiff sich nur noch selbst retten: Die Pilotin musste ihre jugendliche Naivität abschütteln, billige Ersatzteile mussten her, ein Haufen dahergelaufener Außerirdischer wollte auch noch gerettet werden. Das war zu viel. Fünf weitere Story-Jahre später stolperten alle in Das Loch im Nichts. Beim Versuch, aus der Ferne die Lage zu retten, geriet auch eine - gerade fast normal gewordene - Figur aus dem ersten Buch wieder auf die schiefe Bahn.

Ich werde wohl noch eine vierte Geschichte brauchen, um wirklich alle ehemaligen Kinder aus “Halbsichtigkeit” in alltagstaugliche Menschen zu verwandeln. Auch wenn sie längst um die 30 Jahre alt sind.

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