12.08.2024
Seit dem Umstieg von der Inselanlage auf “Balkonsolar” ist die Außensteckdose blockiert, so dass ich eine neue Lösung für Strom im Garten brauchte. Zum Glück flog mir ein 200 W-Modul mit leichten Herstellungsfehlern zu. Das lässt sich als Gartentisch nutzen. Dabei lädt es Akkus auf, mit denen man dann draußen am Laptop arbeiten oder den Garten beleuchten kann.
Die Zutatenliste:
Hier ist eine Skizze davon, wie es zusammengesteck wird. Mein Solarmodul steht auf zwei Beinpaaren, die zur Montage auf Flachdächern verkauft werden. Die lagen zufällig hier und mussten verbaut werden. Falls du Neuware einkaufst, schau nach richtigen Tischbeinen oder einem genau darunter passenden Klapptisch.
Bei der Auswahl des Ladereglers ist wichtig, dass er zwischen Modulspannung und Akkuspannung vermitteln kann. Die meisten Billiggeräte können 12 V-Akkus nur mit 12 V-Modulen aufladen und so weiter. Weil mein Solarmodul eine Nennspannung von 36 V (Maximum 50 V) besitzt, müssen die Akkus parallel statt in Reihe geschaltet werden, denn der (erste) Laderegler kann (konnte) mit 36 V keine 12 V-Akkus laden.
Moderne MPPT-Laderegler, die zwischen allen Spannungen im zulässigen Bereich vermitteln können, sind etwas teurer. (Im Nachhinein finde ich das übrigens gut investiert.)
Die wasserfeste Plastikkiste stellte sich als ziemlich spröde heraus. Mit viel Vorsicht gelangen trotzdem vier akzeptable Löcher …
… in die je eine Buchse genau hinein passte.
Die USB-Steckdosen werden parallel angeschlossen. Das heißt, ihr könnt je alle Plus- und alle Minuspole in eine Kabelklemme stecken. In diesem Fall begrüßten mich einige mitgelieferte Anschlussdrähte jedoch mit runden Kabelschuhen, die ich nicht vorschnell abschneiden wollte. Also erstmal ‘ne Schraube durch, schön kann man es später immer noch machen.
Als Nächstes mussten die Anschlusskabel zum Solarmodul durch die Wand. Da es schon recht eng war, stellte ich probeweise die Akkus neben die USB-Steckdosen. An welcher Seite war noch genug Platz? Die Kabellöcher bohrte ich dort, wo am meisten Bewegungsspielraum frei war.
Um alles miteinander zu verbinden, fehlte nur noch der Laderegler. Erst wird die Batterie angeschlossen, dann die noch in der Luft hängenden Solarklabel. Der Laderegler schaltete sich automatisch ein und zeigte dieselbe Akkuspannung an wie das Multimeter. Alles richtig verdrahtet, sollte man meinen.
Damit war die erste Version der Powerbox schon komplett. Deckel drauf und für fertig halten.
Natürlich wurde es Sommer. Natürlich wurde es warm unterm Tisch. Natürlich war der kleine Laderegler nach ein paar Wochen kaputt. Ich tauschte ihn gegen einen MPPT-Charger aus, welcher den Anschluss der Batterie ignorierte und nach Anschluss des Solarmoduls “Battery Fail” anzeigte - im blinkenden Wechsel mit der korrekten Spannung und einer Fantasiespannung.
Direkt an den Batteriepolen gemessen, war die Spannung konstant 26,6 V - an den Anschlussklemmen des Ladereglers meistens 0,0 V. Zwischen Minuspol und dem verzinnten Ende des Minuspolkabels herrschte unendlicher Widerstand. Letzten Endes schnitt ich das verzinnte Ende ab und steckte die nackte Litze in den Wechselrichter. Perfekt! Problem gelöst! Schon kam die Spannung sauber an und der Laderegler schaltete den Lastausgang frei.
Was war da los? Ich werde es nie herausfinden. Vielleicht waren Luftblasen im Lötzinn, die sich durch die Wärme ausdehnten, so dass er innen vom Kupfer krümelte.
Der neue Laderegler hat Kühlrippen, deshalb soll er nicht direkt auf dem Plastikboden liegen. Aufrecht passt er nicht in die Kiste. Hier half ein Griff in die Schrottkiste: Ein altes Stück Montageband, aufgerollt und angeklebt, sorgt für Abstand nach unten.
So sieht die fertige Powerbox von innen und außen aus. Bei starker Hitze hole ich sie doch lieber nach drinnen, bei Frost muss sie sowieso rein. Bei Gartenwetter wird sie an den Gartentisch gesteckt.